Der Schutz personenbezogener Daten ist ein grundlegendes Recht – auch und besonders im schulischen Umfeld. Lehrkräfte sind täglich mit sensiblen Schülerdaten konfrontiert und müssen sicherstellen, dass diese gemäß der Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO) und anderen rechtlichen Vorgaben geschützt werden.
Doch was genau bedeutet Datenschutz in der Schule? Welche Maßnahmen sollten Lehrkräfte ergreifen, um Schülerdaten sicher zu verwalten? Hier sind einige wichtige Tipps, um den Datenschutz im Klassenzimmer effektiv umzusetzen.
1. Minimierung von Daten – Nur das Nötigste erfassen
Ein zentraler Grundsatz der DSGVO ist die Datenminimierung. Das bedeutet, dass nur solche Schülerdaten erhoben und gespeichert werden dürfen, die tatsächlich notwendig sind. Persönliche Informationen sollten nicht unnötig erfasst oder langfristig gespeichert werden.
Praktische Tipps:
- Notizen oder Listen mit sensiblen Daten regelmäßig überprüfen und nicht mehr benötigte Informationen sicher löschen
- Nur die notwendigsten Daten von Schülern speichern – etwa für Noten, Anwesenheit oder spezifische pädagogische Zwecke
- Unnötige Fotokopien oder Ausdrucke vermeiden, die personenbezogene Daten enthalten
2. Sichere Kommunikation – Keine sensiblen Daten über unsichere Kanäle teilen
In Zeiten der Digitalisierung ist eine schnelle Kommunikation über digitale Medien praktisch – doch Vorsicht ist geboten! Schülerdaten dürfen nicht über unsichere Kanäle wie WhatsApp oder private E-Mail-Adressen verschickt werden.
Sichere Alternativen:
- Dienstliche E-Mail-Adressen nutzen, die von der Schule oder dem Schulträger bereitgestellt werden
- Verschlüsselte Messenger-Dienste oder datenschutzkonforme Lernplattformen wie Moodle, Microsoft Teams oder Schul-Clouds verwenden
- Keine sensiblen Informationen in öffentlichen Gruppen oder Foren teilen
3. Passwortschutz – Schülerdaten sicher verwalten
Ob Notenlisten, digitale Klassenbücher oder interne Dokumente – alle digitalen Schülerdaten müssen durch sichere Passwörter geschützt sein. Schwache oder mehrfach verwendete Passwörter sind ein großes Risiko.
Best Practices für sichere Passwörter:
- Komplexe Passwörter mit mindestens 12 Zeichen, bestehend aus Buchstaben, Zahlen und Sonderzeichen
- Passwortmanager nutzen, um Passwörter sicher zu speichern
- Regelmäßige Updates und das Vermeiden von Standardpasswörtern wie „123456“ oder „Passwort“
- Zwei-Faktor-Authentifizierung (2FA) aktivieren, wenn möglich
4. Eltern & Schüler aufklären – Transparenz ist essenziell
Viele Eltern und Schüler sind sich nicht bewusst, wie ihre Daten verarbeitet werden. Transparenz schafft Vertrauen! Schulen und Lehrkräfte sollten daher offen kommunizieren, welche Daten erhoben und gespeichert werden.
So gelingt eine transparente Kommunikation:
- Einfache und verständliche Datenschutzhinweise für Eltern und Schüler bereitstellen
- Regelmäßige Infoveranstaltungen oder Elternbriefe zum Thema Datenschutz anbieten
- Schüler für den sicheren Umgang mit digitalen Medien sensibilisieren – insbesondere beim Teilen von Informationen in sozialen Netzwerken
5. Keine unbefugte Weitergabe – Daten nur an berechtigte Stellen
Schülerdaten dürfen nur an autorisierte Personen oder Institutionen weitergegeben werden. Eine Weitergabe an Dritte – etwa private Nachhilfeinstitute oder nicht autorisierte Plattformen – ist nicht zulässig.
Wichtige Grundregeln:
- Daten nur weitergeben, wenn eine rechtliche Grundlage oder eine ausdrückliche Einwilligung der Eltern vorliegt
- Schriftliche Einwilligungen einholen, wenn Fotos oder Videos von Schülern veröffentlicht werden sollen
- Klassenlisten oder Notenübersichten nicht an Dritte weitergeben – auch nicht an Eltern anderer Schüler
Fazit: Datenschutz geht uns alle an!
Der Schutz von Schülerdaten ist nicht nur eine gesetzliche Pflicht, sondern auch ein wichtiger Beitrag zum sicheren Schulalltag. Durch bewussten und verantwortungsvollen Umgang mit sensiblen Informationen können Lehrkräfte aktiv zur Datensicherheit beitragen.
Folgen Sie diesen Datenschutz-Tipps und helfen Sie mit, eine sichere Lernumgebung für alle zu schaffen!