Die Digitalisierung verändert unsere Gesellschaft – und damit auch das Bildungssystem. Für Lehrkräfte stellt sich längst nicht mehr die Frage, ob digitale Medien im Unterricht eingesetzt werden sollen, sondern wie dieser Einsatz sinnvoll, sicher und pädagogisch wirksam gestaltet werden kann. Digitale Tools und künstliche Intelligenz bieten nicht nur neue Möglichkeiten, Wissen zu vermitteln, sondern sie fördern auch Motivation, Selbstständigkeit und kreative Kompetenzen bei den Lernenden. Doch welche Tools eignen sich für den Schulalltag? Worauf muss beim Datenschutz geachtet werden? Und wie kann man mit KI im Klassenzimmer arbeiten, ohne pädagogische Verantwortung abzugeben? In diesem Beitrag geben wir konkrete Tipps und Beispiele für die Umsetzung im Alltag.

Ein guter Start gelingt oft mit bekannten und bewährten Anwendungen. Tools wie Kahoot, Padlet oder Canva lassen sich ohne großen technischen Aufwand in den Unterricht integrieren und sorgen für mehr Interaktivität. Kahoot eignet sich besonders gut für spielerische Wiederholungen, Vokabeltests oder kleine Wissens-Checks – ideal, um Schüler:innen aktiv einzubinden. Padlet funktioniert wie eine digitale Pinnwand, auf der Gedanken, Bilder oder Links gesammelt werden können. Es eignet sich für Gruppenarbeiten, Brainstormings oder Feedbackrunden. Canva wiederum ermöglicht die kreative Gestaltung von Plakaten, Präsentationen oder Social-Media-Beiträgen – ein spannender Weg, Inhalte visuell aufzubereiten und gleichzeitig digitale Gestaltungskompetenz zu fördern.

Neben diesen Tools gewinnt auch die künstliche Intelligenz zunehmend an Bedeutung. Anwendungen wie ChatGPT oder andere KI-gestützte Assistenten können den Unterricht ergänzen – zum Beispiel, um kreative Schreibanlässe zu schaffen, Texte zusammenzufassen oder neue Ideen zu entwickeln. Dabei ist entscheidend, dass der Einsatz stets reflektiert geschieht. KI darf nicht als Ersatz für kritisches Denken dienen, sondern sollte vielmehr Anlass geben, über Sprache, Inhalt und Quellen nachzudenken. Schüler:innen lernen so, mit digitalen Informationen bewusst und verantwortungsvoll umzugehen.

Ein oft unterschätzter, aber äußerst wichtiger Aspekt ist der Datenschutz. Lehrkräfte stehen hier vor der Herausforderung, digitale Angebote auszuwählen, die den rechtlichen Anforderungen der DSGVO entsprechen. Es empfiehlt sich, auf speziell für Schulen entwickelte Plattformen zurückzugreifen, etwa schulische Cloudlösungen oder Lernplattformen mit klar geregeltem Datenzugriff. Auch die Kommunikation mit Eltern spielt hier eine wichtige Rolle: Sie sollten über den Einsatz digitaler Medien und deren Rahmenbedingungen transparent informiert werden. Nur so kann Vertrauen entstehen und digitale Bildung nachhaltig verankert werden.

Besonders wirkungsvoll ist der Einsatz digitaler Medien dann, wenn er zur Differenzierung im Unterricht beiträgt. Lernplattformen wie Anton, LearningApps oder Moodle ermöglichen es, Inhalte individuell anzupassen und Schüler:innen entsprechend ihres Lernstands zu fördern. Aufgaben können in verschiedenen Schwierigkeitsstufen angeboten werden, Lernfortschritte lassen sich gezielt beobachten und unterstützen. Gerade in heterogenen Lerngruppen, wie sie heute an vielen Schulen selbstverständlich sind, ist diese Form der individuellen Förderung ein großer Vorteil.

Abschließend lässt sich sagen: Digitale Medien und KI sind kein Selbstzweck – aber sie bieten große Chancen für einen modernen, motivierenden und schülerorientierten Unterricht. Der Schlüssel liegt in der bewussten Auswahl der Werkzeuge, der klaren pädagogischen Zielsetzung und der verantwortungsvollen Integration in den Schulalltag. Lehrkräfte müssen dabei nicht alles auf einmal umsetzen – oft reicht ein erster kleiner Schritt, um neue Möglichkeiten zu entdecken und das eigene Unterrichten weiterzuentwickeln.